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Seit langer Zeit habe ich wieder die Nordseeküste besucht und die Lichtstimmungen zum Sonnenuntergang in Friedrichskoog-Spitze im Land zwischen den Meeren – so nenne ich Schleswig-Holstein gern – eingefangen. Die ersten drei Fotos wurden mit dem Smartphone aufgenommen. Ich bin wieder einmal begeistert über die Qualität der Aufnahmen, die für eine Präsentation auf der Internetseite völlig ausreichend ist.
Die weiter unten abgebildeten Fotos, die ich mit meiner Sony A 7 R II aufgenommen habe, sind natürlich qualitativ deutlich hochwertiger, die Unterschiede zeigen sich aber erst im Detail und sind bei der gewählten Größe und Auflösung kaum zu erkennen. Ein kleines Detail ist beispielsweise die Bohrplattform Mittelplate, die als kleiner Punkt im linken der Teil der Fotos vom Sonnenuntergang zu erkennen ist. Die Bohr- und Förderplattform befindet sich mitten im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und wurde zum Schutz des sensiblen Ökosystems auf einer flüssigkeitsdichten Beton- und Stahlwanne errichtet. Mit der Bohrinsel wurde das ergiebigste deutsche Erdölvorkommen erschlossen. Eine Gradwanderung zwischen ökonomischen Interessen und dem Naturschutz. Von Friedrichskoog-Spitze aus führt der sogenannte Trischendamm, der in den 30’er Jahren des letzten Jahrhunderts zur Landgewinnung errichtet wurde, gen Nordsee in Richtung Trischen/Mittelplate. Südlichwestlich des Damms erschließet sich eine ausgiebige Salzwiesenlandschaft mit vielen kleinen Wasserbecken und Tümpeln. Nordöstdlich zeigt sich dagegen das Wattenmeer wie ich es aus dem Land Wursten nördlich meiner Geburtsstadt Bremerhaven kenne. Ich wusste gar nicht wie reizvoll es außendeichs in Friedrichskoog ist – die frische Meeresbriese und der Geruch des Watts, der nicht immer angenehm ist. Dazu das Abendkonzert der See- und Watvögel. Bei meinem Besuch haben sich insbesondere die Austernfischer lautstarkt bemerkbar gemacht und so etwas wie ein Balzritual aufgeführt. Ein Kraftort, um sich zu entspannen und zu erden.
Während meines Aufenthaltes im Land zwischen den Meeren habe ich nicht nur die Nordseeküste besucht, sondern war auch auf den Wikingertagen in Schleswig am Ende der Schlei. Die Schlei ist ein Meeresarm der Ostsee, der sich 42 Kilometer bis ins Landesinnere erstreckt. Zur Wikingerzeit war Schleswig – damals Haitabu genannt – ein bedeutendes Handelszentrum der Wikinger. Über die Schlei, einem kurzen Landweg, die Treene und die Eider wurden damals die Waren zwischen den Meeren transportiert, um die sehr gefährliche Schiffspassage durch den Skagerrak (Meerenge zwischen der Nordspitze Dänemarks und dem Süden Norwegens) zu umgehen. Zur Hochphase der Wikingerzeit entstand hier auch das sogenannte Danewerk – ein Verteidigungswall der von Haitabu bis an die damaligen Sumpflandschaften der Treene reichte und jahrhundertelang die Südgrenze Dänemarks bildete. In Schleswig finden einmal im Jahr die Wikingertage statt.
Auf dem Veranstaltungsgelände ist eine authentisch wirkende Wikingersiedlung aus Zelten errichtet worden. Die Besucher können für eine kurze Zeit in das Leben der Wikinger eintauchen. Händler bieten Ihre Waren aus Leder, Fellen, Holz und Metall zum Kauf an. Schmiede zeigen mit einfachen Mitteln ihre Schmiedekunst und stellen Metallwaren für den Alltagsgebrauch her. Beim Silberschmied kann man sich vor Ort ein individuelles Schmuckstück anfertigen lassen. An anderer Stelle wird mit echten Waffen gekämpft. Glücklicherweise wurde – zumindest während meines Aufenthaltes – keiner der Akteure ernsthaft verletzt. Die Verlierer ließen im Staub des Kampfplatzes lediglich ihren Stolz zurück. Ich wäre gern länger geblieben, aber die bereits am Vormittag unerträgliche Hitze an einem der heißesten Sommertage des Jahres forderte ihren Tribut und ein Rückzug in eine schattige und kühlere Umgebung war mehr als angemessen.
Der St. Petri-Dom liegt nur wenige Meter vom Veranstaltungsgelände der Wikingertage entfernt und ist eines der bedeutensten Bauwerke der norddeutschen Kirchengeschichte. Erstmals schriftlich erwähnt wurde der Dom in Jahr 1134 und seitdem nach und nach von einer romanischen Basilika in eine gotische Hallenkirche mit dreischiffigem Chor umgebaut. Seine endgültige Form erhielt der Dom Ende des 19. Jahrhunderts unter preußischer Herrschaft durch eine Schenkung Kaisers Wilhelm I. Zu dieser Zeit wurde der mächtige Westturm errichtet, der seitdem die Silhouette Schleswig maßgeblich prägt. Nicht nicht die Silhoutte sondern auch das Innere des Doms ist sehr beeindruckend. An einem heißem Sommertag zudem ein in sehr guter Ort, um sich abzukühlen und zu regenerieren.
Ein sehr beeindruckendes Bauwerk im Land zwischen den Meeren ist für mich auch der Leuchtturm Westerhever, den ich bereits in den letzten Jahren, als ich noch in Schleswig-Holstein gewohnt habe, mehrfach besucht und fotografiert habe. Auch diesmal bin ich nicht drumherum gekommen, dem Leuchtturm einen Besuch abzustatten.